Für den Fall sollten Sie es mit allgemein anerkannten Wahrheiten oder Lebensweisheiten versuchen, weil diese immer plausibel sind. Beispiele: „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“. „Eine Pflanze wächst nicht schneller, wenn man an den Blättern zieht”. „Wer scheitert, wird gescheiter“ (Cordula Nussbaum) oder „Geiz ist geil“ (Media Markt).
Der rhetorische, altgriechische Fachbegriff hierfür ist „Topos“ (Plural: Topoi). Die Sophisten hatten dies bereits in der Antike erkannt und Topoisammlungen angelegt, damit sie für jedes Thema einen passenden Topos einsetzen konnten. Ich habe die Lehre von den Topoi in meinem Buch: „Überzeugen ohne Sachargumente. Wie Sie andere für Ihre Meinung gewinnen“, Walhalla Vlg, Regensburg, 2012, wiederbelebt.
Hier für Sie eine entsprechende Liste, die Sie gern zum Überzeugen einsetzen können. Vielleicht kreiieren Sie sogar eigene Topoi. Ob sie einen solchen gefunden haben, erkennen Sie daran, dass er auf alle Menschen plausibel wirkt und damit haben Sie ein sehr starkes Argument. Natürlich kann die zu überzeugende Person kontern mit: Allgemeinplatz, Stereotyp oder Binsenweisheit. Doch damit ist der Topos nicht entkräftet und bleibt weiterhin eine allgemein anerkannte Wahrheit. Wollen Sie einen Topos wirklich entkräften, brauchen Sie einen Gegentopos. Behauptet Ihr Gegenüber: „Der Ehrliche ist immer der Dumme” können Sie diesen Topos angreifen entkräften mit: „Ehrlich währt am längsten“. Doch nicht immer findet sich ein Gegentopos.
Wenn Sie also Ihre Überzeugungserfolge steigern möchten, dann lohnt es sich auch für Sie, passende Topoi einzusetzen. Ich hoffe, die folgende Sammlung hilft Ihnen dabei.
Finden oder erfinden Sie Topoi, können Sie sie mir gern mailen: gudrun.fey@t‑online.de
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