In der Regel ist man sich während des Sprechens seiner Gestik nicht bewusst. Oft sind Teilnehmer deshalb beim Anschauen eines Videos von ihnen erstaunt, wie sie ihre Hände einsetzen. Viele machen es gut und richtig. Andere wiederum wirken unbeholfen und hölzern, wenn Sie es nicht gewohnt sind, vor Publikum aufzutreten. Das Publikum erwartet jedoch, dass ein Redner oder eine Rednerin natürlich agieren. Diese natürliche Gestik kann man sich jedoch erwerben. Das Ziel ist allerdings, wenn man sie sich angeeignet hat, dass man dann später nicht mehr darauf achten muss. Beobachten Sie sich also einmal, was Sie mit Ihren Händen machen, wenn Sie im Stehen jemandem etwas erzählen, über das Sie sich fürchterlich geärgert oder sehr gefreut haben — und Sie wissen grundsätzlich auch, wie Sie sich bei Reden vor Publikum verhalten sollten:
Also, die Arme etwa in die Körpermitte heben, sie nicht zusammen nehmen und nun aus der Körpermitte heraus — dem Solarplexus — Gesten mit geöffneten Händen (Handflächen sind sichtbar) auf Ihr Publikum zu machen. Dieser austeilende Gestus ist der Grundgestus. Mit ihm bauen Sie eine Brücke zum Publikum. Während des Redens machen Sie nun weitere Gesten, um das Gesagte zu unterstreichen und zu betonen. Dadurch wird Ihre Sprechweise lebendiger.
Ein weiterer Grundgestus ist der schlagende Gestus, den Sie mit beiden Händen oder mit einer Hand ausführen und nicht nur mit dem Zeigefinger. Wenn Sie dies üben, kommt es Ihnen am Anfang sicher etwas komisch vor. Mit zunehmender Übung werden Sie jedoch merken, dass Sie sich damit Ihrer natürlichen Gestik bewusst werden. Sie können sie dann gezielt ausbauen, variieren und schließlich vergessen. Denn Sie sollten selbstverständlich nicht während Sie sprechen, Ihre Gesten kontrollieren.
Männer müssen in der Regel nicht darauf achten. Sie halten den Kopf nämlich aufrecht. Frauen hingegen neigen den Kopf häufig freundlich zur Seite. Wenn man jedoch beim Reden eine gewisse Autorität ausstrahlen möchte, um glaubwürdig und überzeugend zu wirken, dann muss man den Kopf gerade halten. Um dafür ein Gespür zu bekommen, kann man sich ein Buch auf den Kopf legen, dann ruhig im Raum herumlaufen und dabei seine Rede mit Unterstützung von Gesten üben. Wenn das Buch dabei oben auf dem Kopf bleibt, können Sie sicher sein, dass Sie jetzt eine königliche Haltung zeigen.
Bitte lassen Sie zwischen Ihren Füßen immer einen gewissen Zwischenraum. Wenn Sie ihn weglassen, wirken Sie zu brav. Stehen Sie dagegen zu breitbeinig, wirkt es so, als ob Sie Ihren Hörern imponieren wollen. Deshalb ist eine leichte Schrittstellung oft das, was am natürlichsten wirkt. Dabei ist es ganz einfach. Sie setzen Sie so ein, wie auch sonst bei Situationen, wo Sie sich im Stehen mit jemand anderem angeregt unterhalten.