Praxistipp: 10 Tipps für Ihre Weihnachtsrede
So wird Ihre Weihnachtsansprache ein Erfolg

 

Ich kann doch nicht jedes Jahr dasselbe sagen“,

werden Sie stöhnen. Stimmt, die Kunst liegt darin, eine gelungene Mischung zwischen dem zu bringen, was man im allge­meinen bei Weih­nachts­an­sprachen sagt und eigenen Gedanken, die sich nur auf das jetzige Weih­nachtsfest bzw. das vergangene Jahr beziehen.

Soll ich alles positiv darstellen?

Ja, gerade bei einer Weih­nachts­feier ist es sinnvoll, das Positive zu betonen und das, was negativ ist oder was Sie so empfinden, wegzu­lassen. Eine Weih­nachts­an­sprache ist kein Rechenschaftsbericht.

Nur, was man mit Liebe macht, gelingt“

Ihre persön­liche Einstellung ist entscheidend, ob die Weih­nachts­an­sprache eine team­geist­we­ckende und ange­nehme Stimmung erzeugt. Machen Sie deshalb das Beste daraus, anstatt sich schlecht gelaunt vorzubereiten.

Wie lang soll die Ansprache sein?

Ein kluger Mensch hat für Reden bei feier­lichen Anlässen empfohlen, eine solche Rede solle nicht länger sein als man auf einem Bein stehen könne, also etwa drei Minuten.

Was ist tabu?

Vermeiden Sie Ironie und Anspie­lungen auf irgend­welche Personen. Es mag zwar sein, dass darüber im Moment alle lachen, entscheidend jedoch ist, was die Anwe­senden eine Stunde später darüber denken. Deshalb bei solchen Anlässen: Ironie, nie!

Achten Sie darauf, keine reli­giösen Gefühle zu verletzen. Generell gilt, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie etwas sagen sollen oder nicht, lassen Sie es im Zweifel lieber weg. Eine alte Thea­ter­regel lautet: „Was gestrichen ist, kann nicht durchfallen.“

Ablesen oder frei reden?

Gestalten Sie Ihr Rede­ma­nu­skript so, dass es Ihnen hier Freiheit lässt. Arbeiten Sie Ihr Manu­skript zuerst schriftlich aus. Mit dem PC geschrieben, reichen zwei DIN A4 Seiten 1,5‑zeilig geschrieben aus. Über­ar­beiten Sie es sprachlich so, dass es wie gesprochen klingt. Lassen Sie dann bei Ihrem Manu­skript links oder rechts vom Text (Schriftgrad 12 oder 14) einen sehr breiten Rand. Notieren Sie hier hand­schriftlich Stich­worte und halten dann Ihre Rede nur anhand dieser Stich­worte. Wenn Sie einmal ins Stocken geraten sollten, finden links oder rechts den voll­stän­digen Text.

Sprachliche Gestaltung und Sprechweise

Bitte kein falsches Pathos! Keine salbungs­vollen Worte! Spielen Sie nicht den „Ersatz­pfarrer“. Die Worte müssen zu Ihnen, zu Ihrer Persön­lichkeit passen. Denn gerade bei solchen Anlässen wird jedes Ihrer Worte auf die Gold­waage gelegt und auf die Glaub­wür­digkeit hin überprüft.

Ange­nommen, Sie entschließen sich, den Text vorzu­tragen und nicht nach Stich­worten zu sprechen, dann sind kurze Sätze empfeh­lenswert, die nicht mehr als 12 Worte enthalten. Sprechen Sie sicher­heits­halber jeden einzelnen Satz laut aus und achten Sie darauf, ob er für Sie leicht zu sprechen ist. Meist gilt: Statt eines kompli­zierten Satzes lieber zwei kurze Sätze.

Um eine gewisse feier­liche Stimmung aufkommen zu lassen, machen Sie nach jedem Gedanken eine längere Pause, damit Ihre Worte wirken. Denn Pausen lassen Bilder, Vorstel­lungen und Gefühle entstehen.

Tipps zur Stoffsammlung

I. Sie notieren auf Kartei­karten im Format DinA7 alles, was Sie mit Weih­nachten verbinden: feier­liche Stimmung, Tannenbaum, Frieden, Geschenke, Fami­li­enfest, Kirchgang, Schnee­land­schaft, Christi Geburt, Weih­nachts­markt, Jahres­rück­blick… aber auch Stress, Hektik, Geschenke einkaufen, Matsch­wetter, Familienkrach,..

II. Dann bilden Sie aus den Kartei­karten „Wolken“, d.h. Sie über­legen sich, welche Begriffe zusammen gehören. Danach fragen Sie sich, zu welcher „Wolke“ Ihnen Erleb­nisse und Beispiele aus Ihrem Unter­nehmen oder Ihrem Verein einfallen. Beziehen Sie dabei auch andere als „Stoff­lie­fe­ranten“, z.B. Kollegen oder Freunde mit ein.

III. Entscheiden Sie sich für einen Begriff. Die anderen Karten legen Sie weg und heben sie auf für die nächstes Jahr. Über­legen sich jetzt, warum Sie gerade über diesen Begriff sprechen möchten. So finden Sie eine „Botschaft“. Erst wenn Sie eine Botschaft gefunden haben, wird Ihnen die Vorbe­reitung Ihrer Weih­nachts­an­sprache Spaß machen. Denn Sie sehen jetzt einen Sinn darin, sie zu halten.

Beispiel für eine Weihnachtsbotschaft

Wenn Sie über den Begriff „Geschenke“ sprechen wollen, dann könnte die Botschaft sein, dass das größte Geschenk, das wir in der heutigen meist hekti­schen Zeit einem anderen Menschen machen können, „Zeit haben“ ist. Oder wenn Sie über die „Hoffnung“ sprechen, dann könnte der Appell sein: „Die Hoffnung bringt uns weiter als die Furcht“.

Aufbau einer Weihnachtsansprache

Hierfür eine Merk­formel, mit deren Hilfe Sie auch bei anderen gesell­schaft­lichen Anlässen eine kurze Rede halten können:
„An-Freu-Wü-Da-Hoff“.

An“ steht für Anlass, also Weih­nachten. Stellen Sie nach der Begrüßung einen Bezug her zwischen Ihnen, Weih­nachten und den Anwe­senden. Günstig ist generell ein Einstieg, der auf Gemein­sam­keiten verweist: „Meine Damen und Herren, es lässt sich nicht leugnen, Weih­nachten steht vor der Tür. Auch bei uns.…

Freu“ steht für „Freude“: Ich freue mich, dass wir heute wieder gemeinsam zu unserer Weih­nachts­feier zusam­men­ge­kommen sind,… Achtung, Ihre Freude muss echt klingen!

Wü“ steht für Würdigung und entspricht dem Mittel­stück. Dafür brauchen Sie Ihre schon gemachte Stoffsammlung.

Da“ ist das wich­tigste Stichwort und nimmt einen breiten Raum ein. Heben Sie heraus­ra­gende Leis­tungen der Anwe­senden heraus. Verknüpfen Sie das Lob immer mit Details, dann ist es glaubwürdig:„Ich danke Ihnen, Herr Müller. Durch Ihre intensive Beschäf­tigung mit der neuen Software haben Sie bei uns zu erheb­lichen Einspa­rungen beigetragen. Zum Dank gehören auch liebevoll ausge­suchte und verpackte Geschenke.

Hoff“ = geben Sie Ihrer Rede einen posi­tiven Abschluss. Je persön­licher der Schluss formu­liert ist, desto über­zeu­gender wirkt er. Beein­druckt hat mich einmal der Schlusssatz einer Chefin eines mittel­stän­di­schen Unter­nehmens, deren Weih­nachts­an­sprache die Begriffe „Kerzen“ und „Licht“ zum Inhalt hatten: „Die Kerzen, die wir an Weih­nachten entzünden stehen für das Licht, das Christus in die Welt gebracht hat. Versuchen deshalb auch wir, unser Lebens­umfeld ein wenig mensch­licher und freund­licher zu gestalten. Ich werde es auf jeden Fall tun.“